Konversionstherapien müssen verboten werden!

Lesben und Schwule in der Union (LSU) in Niedersachsen infor-mieren Unionsabgeordnete und bitten um Unterstützung

Die LSU in Niedersachsen informiert Bundes- und Landtagsabgeordnete der CDU in Niedersachsen über die Gefahren, die von sogenannten „Homo-Heilungen“ ausgehen. Außerdem appelliert die LSU an die Abgeordneten, die Initiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu unterstützen. Spahn hatte im Februar erklärt, die umstrittenen Konversionstherapien, die Homosexuelle „heilen“ sollen, verbieten zu wollen. Konversionstherapien können bei den Behandelten langfristig zu psychischen Störungen führen.

Mit einem Factsheet mit den wichtigsten Informationen zum Thema „Konversionstherapie“ wendet sich der Landesvorstand der niedersächsischen LSU an die Politikerinnen und Politiker und bietet Gespräche an. „Für uns ist vollkommen klar: Homosexualität ist keine Krankheit und bedarf deshalb auch keiner Therapie“, erklärt der LSU-Landesvorsitzende Dr. Sven Alexander van der Wardt und ergänzt: „Dass wir darüber im Jahr 2019 – gut anderthalb Jahre nach der Öffnung der Zivilehe für homosexuelle Paare – überhaupt noch diskutieren müssen, hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich bin mir aber sicher, dass darüber auch innerhalb der Union bereits Einigkeit herrscht.“

Allerdings seien Konversionstherapien kein alltägliches Thema für einen Großteil der bundesdeutschen Bevölkerung. Man könne nicht davon ausgehen, dass jeder Abgeordnete sofort wisse, worum es dabei geht. „Wir verstehen uns als Mittler zwischen der LSBTI-Community und der Partei“, sagt Dr. Sven Alexander van der Wardt. „Deshalb ist es für uns wichtig, die Unionsabgeordneten zunächst zu informieren und dabei unsere Positionen darzustellen.“ 

„Wir können uns vorstellen, dass Konversionstherapien als Straftatbestand ins Strafgesetzbuch aufgenommen werden. Außerdem halten wir die Idee für sinnvoll, dass im Bürgerlichen Gesetzbuch Einwilligung der Erziehungsberechtigten zu Therapien an Minderjährigen für unwirksam erklärt werden. Ferner sollte im Sozialgesetzbuch die Kostenübernahme bei Konversionstherapien durch die Krankenkassen ausgeschlossen werden“, fasst der LSU-Landesvorsitzende die Forderungen zusammen.

22 Abgeordnete gehören der CDU-Landesgruppe Niedersachsen (und Bremen) an, 50 Mitglieder zählt die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag. Auf beiden Ebenen ist die Union an der Regierungskoalition gemeinsam mit der SPD beteiligt. Die Jamaika-Koalition aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in Schleswig-Holstein strebt im Landtag einen Beschluss an, wonach sich die Landesregierung über den Bundesrat für ein Verbot aussprechen soll. Ein solches Vorgehen wäre auch für Niedersachsen denkbar.

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