Braucht Hannover ein queeres Jugendzentrum? 43 Jugendliche sagen: ja. Beim ersten queeren Jugendkongress in Hannover, organisiert vom Andersraum e.V., haben die jungen Menschen herausgearbeitet, was ein solches Zentrum leisten und wie es aussehen sollte. Ab 16 Uhr haben sie die Ergebnisse der Politik präsentiert — neben der LSU waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Grünen, der LINKEN und der PARTEI dabei.
Baulich unterscheidet sich ein queeres Jugendzentrum kaum von einem herkömmlichen: viele Sofas zum Chillen, Fernseher, ein Diskoraum, eine Küche zum gemeinsamen Kochen, Gruppenräume... Doch zwei Besonderheiten waren den Jugendlichen wichtig: Es braucht Toiletten für alle, nicht getrennt nach Männlein und Weiblein. Und: Es soll einen Fitness-Raum geben, der besonders Trans Jugendlichen einen geschützten Raum zum Muskelaufbau bieten soll - jenseits musternder Blicke oder falscher Umkleideräume.
Auch für die inhaltliche Nutzung haben die queeren Jugendlichen schon zahlreiche Ideen; ebenso für die Werbung rund um ihr neues Zentrum.
In den nächsten Wochen und womöglich Monaten wird sich nun die hannoversche Ratspolitik mit diesem Thema befassen.
Kommentar von Niklas Kleinwächter
"Braucht Hannover ein queeres Jugendzentrum? Ich meine: ja.
Als ich als Teenager merkte, dass ich schwul bin, war ich sehr froh, dass ich neben der kirchlichen Jugendgruppe auch die ehrenamtliche „les-bi-schwule“ Jugendgruppe „Mixed Pickles“ in Hannover hatte. Sie bot einen ersten Anlaufpunkt, Sicherheit und gab mir das Gefühl: Du bist nicht allein.
Doch die Anforderungen werden anspruchsvoller, die betroffenen Jugendlichen merken früher, was mit ihnen ist. Hier ist professionelle Jugendarbeit in einem professionellen Jugendzentrum gefragt!"