Steht die „Schwule Sau“ vor dem Aus?

LSU und CDU vermitteln zwischen Betreibern und der Landeshauptstadt

Das schwul-lesbische Kultur- und Veranstaltungszentrum mit Bar und Bühne, die „Schwule Sau“, ist seit 30 Jahren fester Bestandteil der hannöverschen Community. Die Sau bietet dabei unter anderem auch Queer Refugees Hannover eine Heimat, dem Projekt für lesbische, schwule und transidente Geflüchtete.

Dieser Raum ist nun aber gefährdet. Die Stadt Hannover hat im November als Vermieterin klargestellt, dass das Gebäude dringend saniert werden muss. Die Stadt will die Kosten nicht übernehmen und droht deswegen mit Kündigung des Mietverhältnisses.

Jetzt muss eine Lösung gefunden werden. Deshalb trafen sich Anfang Januar zwei Vertreter des ehrenamtlichen Sau-Teams mit Thomas Klapproth von der CDU Fraktion Hannover, Angelika Jagemann vom CDU Ortsverband Hannover Nord und der CDU-Landtagsabgeordneten Mareike Lotte Wulf, sowie Savas Gel vom AK Integration der CDU Hannover und Sven Alexander van der Wardt und Matthias Eitenbenz von der LSU in Niedersachsen.

Die Betreiber des Veranstaltungszentrums „Schwule Sau“ in Hannovers Nordstadt hatten sich direkt an einzelne Mitglieder der CDU Hannover und an den Vorsitzenden der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) in Niedersachsen gewandt und zunächst um ein Gespräch gebeten. Dieses fand sehr kurzfristig digital am vergangenen Sonntag statt.

Jens Seidel, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover erklärt dazu: „In diesem Gespräch wurde deutlich, dass es in der Argumentation der Verwaltung noch einige Unklarheiten gibt. Diese versuchen wir zunächst zu erörtern und haben diesbezüglich den Oberbürgermeister mit konkreten Fragen angeschrieben. Mir ist es wichtig, zunächst beide Seiten zu hören.“

Thomas Klapproth, sportpolitischer Sprecher und für die Nordstadt zuständiger Ratsherr ergänzt: „Ich habe an dem Gespräch vergangenen Sonntag teilgenommen, das ich als sehr konzentriert und konstruktiv erlebt habe. Wir werden jetzt die noch im Raum stehenden Fragen klären und dann das weitere Vorgehen mit der Fraktion, aber auch den Betreibern abstimmen. Für mich steht jedoch fest: Die Schwule Sau ist seit dreißig Jahren fester Bestandteil der LSBTI-Community in Hannover und gehört in die Nordstadt.“

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