Die Stimmung war angespannt vorm CSD Nordwest in Oldenburg. An den Tagen vor der Parade hatten linke Störer auf Facebook gegen die Entscheidung der Veranstalter gewettert, dass CDU, RCDS und LSU mit einem eigenen Wagen teilnehmen dürfen. Auch auf der Bühne war für einige Redner klar, wer an allem Übel verantwortlich sei, das Homosexuellen in Deutschland begegnet: natürlich die CDU – zusammen mit CSU und AfD.
Doch von diesen Unkenrufen hatte man sich nicht aufhalten lassen. Das Team rund um den CDU-Kreisgeschäftsführer Daniel Kaszanics und den RCDS-Vorsitzenden Niklas Howad hatte wieder einmal alles im Griff. Zum zweiten Mal nahm der Regionalverband Nord der Lesben und Schwulen in der Union am CSD Nordwest in Oldenburg teil – ausdrücklich auf Einladung der Partei vor Ort. Neben einem Stand auf dem Schlossplatz, einer motivierten Gruppe, einer Button- und einer Popcorn-Maschine gab es in diesem Jahr auch das erste Mal einen Wagen auf der Parade.
Auch die Parteiprominenz zeigte ihre Unterstützung: CDU-Bundestagsabgeordneter Stephan Albani und der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Christoph Baak besuchten den gemeinsamen Stand und zollten Daniel Kaszanics Respekt für seine Rede auf der Veranstaltungsbühne. Dort hatte Kaszanics deutlich gemacht, dass er nicht hier stehe um Wahlkampf zu machen oder etwas zu versprechen, was mit der Bundespartei momentan nicht möglich sei. Dennoch: Er selber setze sich aus Überzeugung für die Gleichstellung ein und wisse dabei seinen RCDS und seine CDU hinter sich. „Nur mit Dialog können wir die Ziele für mehr Gleichberechtigung erreichen. Die CDU in der Stadt Oldenburg bekennt sich in ihrem kürzlich verabschiedeten Kommunalwahlprogramm zu Gleichberechtigung und Vielfalt! Und dafür werden wir uns in der CDU wie auch in der Stadt Oldenburg einsetzen“, sagte er auf der Bühne.
Christian Röbcke-Gronau, Vorsitzender der LSU Nord, sagte beim gemeinsamen Ausklang: „Wir danken allen Freunden aus Oldenburg für Organisation, Stand und Euer Engagement! Ihr seid super! Wir freuen uns schon auf den nächsten CSD Nordwest mit dieser Gruppe. Aber vorher werden wir am 1. September noch einen LSU-Stammtisch in Oldenburg ins Leben rufen.“
Niklas Kleinwächter, LSU-Landessprecher Niedersachsen: „Die LSU präsentiert sich in diesem Jahr sehr gut in Niedersachsen: Nach Hannover kam nun Oldenburg und im Juli sind wir in Braunschweig. Es motiviert, diese Unterstützung hier in Oldenburg zu erfahren.“